Titelbild: SR Mediathek

Weitverbreitet ist die Annahme, dass Ameisen im Gemüsegarten eine Plage sind und deinem Gemüse schaden.

Was stimmt ist, dass sie zuweilen an deinen Pflanzen knabbern. Mit Vorliebe an schwachen, schlecht gewachsenen Pflanzen und verdörrtem Blatt. Aber es spricht nichts dagegen, die angeknusperten Gemüse(pflanzen) dennoch zu verzehren.

Im Prinzip leisten Ameisen im Gemüsegarten eher gute als unerwünschte Dienste. Denn neben ihrer Knabberleidenschaft sind sie mindestens so gute Bodenauflockerer wie Regenwürmer und schaffen mit ihrem unermüdlichen Ameisenfleiß Berge von abgestorbenem Blattwerk, Unkraut sowie Insektenüberresten weg. Super praktisch!

 

 

Obendrein sind sie auch noch eifrige Jäger von ungeliebten Insekten im Gemüsegarten wie z.B. Falterraupen, Blattkäferlarven & Co…arghhh – da halte ich mir als natürliche Haustiere entschieden lieber Ameisen im Beetkasten…!

Findest du sie dennoch lästig oder bauen sie ganze Straßen oder Nester in deinem GG, verzichte bitte zugunsten der Natur und deines biologischen Gemüses auf Gifte und Chemikalien jeglicher Art. Es gibt viele natürliche Mittel zur Abhilfe, die im Einzelfall besser oder schlechter wirken. Probiere dich durch und finde heraus, was in deinem Gemüsegarten am besten funktioniert.

Vielleicht stellst du aber am Ende der Saison sogar fest, dass ein Leben mit den Ameisen auch für dich viel nützlicher ist als ihre Bekämpfung.

 

Natürliche Abwehr

Im GG werden Ameisen eigentlich selten zu einem echten Problem. Das liegt daran, dass wir durch unsere Anbaumethode automatisch eine Mischkultur auf kleinem Raum anlegen. Und dabei stehen auch immer mal Pflanzen im Beetkasten, die Ameisen mit ihrem unfehlbaren Geruchssinn schlichtweg nicht „riechen können“: Ringelblume, Tagetes, Schnittlauch, Knoblauch oder Minze zum Beispiel wird nachgesagt, dass Ameisen einen großen Bogen um sie machen.

 

 

(An meiner Ringelblume haben sie allerdings großen Gefallen gefunden, wie du auf dem Foto sehen kannst 🙂 )

Aber Ringelblumen alleine sind auch längst nicht unser letztes Ass im Ärmel:

Ebenso probieren kannst du schwarzen Pfeffer oder Zimt, die du um die betroffenen Pflanzen ausstreust. Getrockneten Kaffeesatz mögen Ameisen auch nicht gerne und er hilft obendrein noch gegen die ungeliebten Schneckenbiester. Nicht zuletzt ist der hohe Stickstoffgehalt des Kaffeesatzes auch noch gut für deine Pflanzen. Wenn das mal nicht der Hit in Tüten ist 🙂

Wenn sich dann doch mal ein Nest in deinem Beetkasten findet, würde ich es großräumig ausheben und mit frischem Substrat auffüllen. Aufgüsse aus warmem Wasser oder mit Zitronenschale sind ebenso wirksam. Du musst nur sicherstellen, dass du keine Wurzeln in der Nähe verbrühst.

 

 

Geduld und Beharrlichkeit

Bei Ameisenstraßen oder ganzen Nestern übe dich etwas in Geduld und wiederhole die natürlichen Prozeduren. Ich selber werde sowieso nur aktiv gegen Ameisen wenn ich ein Nest oder Straßen entdecke. Ich versuche dann gerne Verschiedenes parallel oder hintereinander und versichere dir, dass du irgendwann wieder Herr (oder Frau) der Lage sein wirst.

In meinen Jahren als GGler habe ich die fleißigen Ameisen aber primär als Freunde im Beetkasten erfahren, die mehr Nutzen als Schaden für deinen Gemüseanbau bringen. Sie gehören einfach zur Natur dazu und die krabbelt und knuspert eben manchmal auch an unserem Gemüse 😉

Deine

Sig Uta