Man könnte sagen, dass die Pastinake sowas wie ein „fast-vergessenes“ Wurzelgemüse ist. Eigentlich sind ihre Wurzeln alte Bekannte, die früher sprichwörtlich in aller Munde waren und irgendwann von der Kartoffel erfolgreich in den Schatten gestellt wurden.

 

Urgewächs Pastinake

Sie zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und ist in Europa heimisch. Wurde sie zu Zeiten der Römer als kulinarisches Highlight hofiert, galt sie viele Jahrhunderte später als „Bauernkost“ und wurde schlußendlich von den ertragreicheren Kartoffeln und Karotten ganz verdrängt. Ihr Comeback erlebte die Pastinake erst im 20. Jahrhundert und hat sich mittlerweile in ganz Europa zu einem echten Küchenliebling gemausert.

 

 

Kleine Botanikkunde

Äußerlich erinnert sie stark an die etwas kleineren Petersilienwurzeln und ich verwechsel sie ständig…Beide gehören zu den Doldenblütlern. Auch mit den alten Karottensorten liebäugelt sie optisch. Und das nicht ohne Grund, denn unter Fachleuten wird die Pastinake auch als Kreuzung aus Karotte und Petersilie gehandelt. Schau mal einer guck!
Vergleicht man die Pastinake aber mit der Karotte so hat Erstere eindeutig mehr auf dem Kasten: Ihr Gehalt an Vitamin C+E sowie Kalium und weiteren Mineralstoffen ist deutlich höher. Zudem enthält sie ätherische Öle, Magnesium, Phosphor und Folsäure. Kurzum: Pastinaken sind einfach ein mega gesundes Herbst-/ Wintergemüse.

 

Pastinake und der GG

Mich erinnern Pastinaken immer an den ersten Baby-Brei meiner Jungs vor gefühlt 1000 Jahren: Pastinake-Gläschen aus dem Bioladen. Boah, war das ekelig! Mir war völlig klar, dass man das nicht essen will…:-)
Heute finde ich Pastinake oberlecker! Und frage mich, was da nur schief gelaufen ist im Bioladen…

 

 

Muss ich also haben im GG-Kasten!

Ab März kann das Wurzelgemüse angebaut werden. Die Knollen brauchen allerdings Monate bis zur Reife, sind aber jung & klein geerntet besonders zart und schmackhaft. Passt also für den Versuch im Beetkasten!
Und eine kleinwüchsige Sorte, die weniger lange Wurzeln ausbildet wie z.B. „White King“ oder „Dicke Dern“ wird es wohl werden.

Dieses Jahr heißt es also Manege frei für Pastinaken 🙂

 

Rezept: Pastinaken-Möhresuppe mit Kokosmilch

Ich bin ja mehr so der Suppen-Typ und daher probiere ich auch immer gerne frei nach Schnauze und entsprechend der Ausbeute meines Beetkastens Suppen aus. Diese ist mein absoluter Favorit:

Was du brauchst (2-3 Personen):

  • 3 mittelgroße Pastinaken
  • 2 kleine Möhren (und nach Belieben 1 kleine (Süss)kartoffel)
  • 1 würfelgroßes Stück Ingwerknolle
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Dose Kokosmilch
  • Salz & Pfeffer, 1 Messerspitze Kurkuma
  • frische Blattpetersilie, Schnittlauch oder Koriander
  • wahlweise Garnelen oder angebratene Baconwürfel

 

 

Zubereitung:

  1. Möhren und Pastinake grob zerhacken und mit dem zerdrückten Knoblauch in Erdnussöl auf kleiner Flamme kurz anbraten.
  2. Mit etwas Wasser aufgießen. Nicht zuviel Wasser, sonst wird die Suppe zu wässerig und der Geschmack zu „laff“.
  3. Sobald das Gemüse weich ist, evtl. etwas Wasser abgießen (aufbewahren) und mit dem Zauberstab pürieren.
  4. Kokosmilch unterrühren und bei geringer Hitze kurz einkochen lassen.
  5. Den frischen Ingwer und die Gewürze unterrühren und kurz weiterköcheln lassen.
  6. Bei Belieben noch etwas Kochsud hinzufügen.
  7. Für die nicht-vegane Variante: Mit Garnelen oder angebratenem Bacon anreichern.

 

Mein TIPP

Die Pastinake lässt sich nicht nur kochen oder braten sondern auch hervorragend roh verarbeiten. Außerdem eignen sich die jungen Blätter und Stängelspitzen in geringen Mengen zum Würzen. Ebenso ihre jungen Blätter sind essbar und du kannst sie wie Blattpetersilie verwenden. Also, das Grün nicht wegwerfen und unbedingt ausprobieren!

Bon Appetit, ihr Lieben –  lasst es euch schmecken! Jetzt habe ich auch schon wieder Megahunger.. super….. 🙂

Eure

Sig Uta