Tipps, um die Raupen des Kohlweißlings fernzuhalten

 

Wenn die Schmetterlinge im Garten flattern, ist das ein toller Anblick. Weniger schön sehen die großen Löcher in den Kohlblättern aus, die die gefräßigen Raupen dieser anmutigen Insekten hinterlassen. Besonders lästig für uns Gärtner sind die Raupen des Kohlweißlings, einem der (auch noch) verbreitetsten Schmetterlinge bei uns. Man unterscheidet zwischen dem Großen und dem Kleinen Kohlweißling.

 

 

Der Große und der Kleine Kohlweißling

Du erkennst den großen Vertreter an der weißlich-gelben Farbe und den schwarzen Spitzen an den Vorderflügeln, auf denen die Weibchen zusätzlich einen schwarzen Punkt haben. Der Große Kohlweißling hat eine Flügelspannweite von vier bis sechs Zentimetern. Die Eier legen die Weibchen in Gelegen von rund 20 Stück auf der Unterseite von Kohlblättern ab. Seine Raupen werden bis zu vier Zentimeter lang, sind gelb-grün und schwarz gefleckt. Der Kleine Kohlweißling weist eine gelblichere Farbe, dafür aber eine blassere Zeichnung auf. Die Flügel haben eine Spannweite von bis zu vier Zentimetern. Die Eier werden einzeln abgelegt. Die Raupen erreichen eine Länge von 3,5 Zentimeter, sind hellgrün und damit – du ahnst es – optimal getarnt auf grünen Kohlblättern…. 🙁

 

 

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Jetzt, wo im Garten alles wächst und gedeiht, stehen die Raupen spalier. Wenn du nicht auf Kohl verzichten möchtest, solltest du deine Pflanzen regelmäßig auf Eierbefall untersuchen. Wirst du fündig, entferne sie einfach vom Blatt – das reicht völlig aus.

 

„Aktion direkt“: Abwehr mit Drahtgestell und Knoblauchspray

Kommen die Schmetterlinge gar nicht erst an die Pflanzen, bleiben auch die Eier und damit die Raupen aus. Das wäre ideal 🙂 Du kannst zum einen deine Kohlpflanzen mit einem Drahtgestell oder Vlies abdecken (nicht schön aber wirksam). Ein weiteres Hilfsmittel, um die Eiablage zu verhindern, ist unser berühmt-berüchtigtes Knoblauchspray aus dem GG-Buch. Damit besprühst du regelmäßig deine Pflanzen und wehrst gleichzeitig auch Schnecken, Ameisen, Weiße Fliegen oder Blattläuse ab. Gleich ein paar Fliegen mit einer Klappe… 🙂 Das Spray enthält neben Knoblauch auch (Schmier)Seife, sodass sich die Tierchen nicht auf den Pflanzen halten können oder direkt aufgrund des penetranten Geruchs wegbleiben. Du kannst es ganz einfach herstellen aus:

  • 1 Liter Wasser
  • 5 Knoblauchzehen (grob gehackt)
  • 1 kleine Zwiebel (grob gehackt)
  • 1 Teelöffel Cayennepfeffer
  • 1 Esslöffel Schmierseife

 

Rezept Knoblauchspray aus „der Geniale Gemüsegarten“

 

Zubereitung: Fülle Knoblauch, Zwiebeln sowie das Wasser in ein geschlossenes Gefäß und lasse das Ganze einige Tage ziehen. Schütte das Wasser in eine Plastiksprühflasche ab (gesiebt), gib den Pfeffer und die Seife dazu. Einmal durchschütteln – fertig ist die Laube 🙂

 

Ablenkungsmanöver Nachbar-Pflanze

Auch Insekten lassen sich ablenken, zum Beispiel durch noch reizvollere Pflanzen. Bei dem Kohlweißling ist das die Kapuzinerkresse. Wächst sie in der Nähe, lassen die Schmetterlinge deine Kohlpflanzen vermutlich ebenfalls in Ruhe. Probiere es aus!

 

 

Natürliche Fressfeinde

Die Natur hilft sich selbst, wenn sie intakt ist. Raupen sind ein Leckerbissen für Vögel, ebenso wie für Spitzmäuse, Maulwürfe und Igel. Außerdem nutzt die Kohlweißlings-Schlupfwespe als Parasit den Großen Kohlweißling: Sie legt ihre Eier in der Raupe ab, die Larven wachsen darin heran, brechen durch die Haut der Raupe, woran diese stirbt. Möchte man sich lieber nicht so genau vorstellen aber das nennt sich wohl Natur...

Mit dem Aufstellen von Insektenhotels kannst du die Zahl der natürlichen Fressfeinde ganz nebenbei weiter in die Höhe schrauben. Selbst wenn dort statt Schlupfwespen andere Insekten leben, erhöht dies die Chance, dass sich im Garten aufgrund des vielfältigen Angebots an Insekten Vögel wohlfühlen und damit auch die Raupen auf der Lauer sein müssen.

 

Und wenn alle Mühe umsonst war…?

Keine Panik, deine Ernte ist trotz einiger Raupen nicht in Gefahr. Entferne die Tiere sobald du sie entdeckst und kontrolliere deine Pflanzen regelmäßig. Schöne Kohlblätter, die kleine Löcher aufweisen, verwende ich  trotzdem zum Kochen oder verarbeite sie in einem Smoothie.

Und sieh es vielleicht auch einmal so: Wenn aus den Raupen erst einmal hübsche Schmetterlinge geworden sind, können deine Kohlpflanzen ungestört weiterwachsen und du erfreust dich so lange am Anblick der Flatterer 😉

So ist die Natur. Nutze ihre Möglichkeiten! Viel Erfolg dabei wünscht dir deine

Unterschrift Uta