Im Sommer ist das Thema Wasser in aller Munde! Sprichwörtlich sozusagen 🙂

In einem traditionellen Gemüsegarten gehen bei der ausdauernden Hitze täglich weit mehr als nur einige Liter Wasser durch den Schlauch. Und das Ganze dann oft nicht sehr effizient, da das Wasser großflächig auf den Boden gesprengt wird und schnell dorthin abfließt, wo gar keine Pflanzen wachsen.

Im Genialen Gemüsegarten benötigen wir im Vergleich erheblich weniger Wasser um unsere Pflanzen ausreichend zu versorgen. Ich bin eher ein Natur- als ein Zahlenmensch aber doch will ich die Zahlenmenschen unter euch nicht fragend zurücklassen: Es sind ca. 80% weniger Wasser, die wir im GG verwenden. Und das ist nicht wenig!

Warum das so ist?

Ganz einfach, im GG gießen wir zielgerichtet und damit effizient – genau da, wo unsere Pflanzen Wasser benötigen: An der Wurzel, am Fuße der Gemüsepflanze. Du fragst dich jetzt, warum es möglich ist, dass die übrige Fläche des Beetkastens trocken bleibt? Die Antwort ist simpel:

Das GG-Substrat enthält zu einem gewissen Anteil Vermiculit, ein natürliches Tonmineral, das extrem gut Wasser speichert. Das tolle an Vermiculit ist, dass es die Feuchtigkeit nicht nur gut hält, sondern sukzessive wieder in das Erdreich abgibt. Das heißt, die Pflanzen somit unterirdisch an der Wurzel mit Wasser versorgt.

Gießen sieht bei mir also ganz praktisch aus:
Ich stelle mir einen Eimer Wasser und einen kleinen Becher neben meine Beetkästen. Üblicherweise (und ganz sicher derzeit) fungiert der Eimer hervorragend als Regenwasserauffang und füllt sich zügig auf. Bei üblicher Sommerwärme gieße ich 1x pro Tag: morgens, wenn noch keine Sonne auf die Beetkästen scheint oder abends, wenn keine Sonne mehr auf sie scheint. Und das Gießen mache ich dann ganz locker mit meinem kleinen Becherchen in dem ich einfach das aufgesammelte Regenwasser verwende.

So in etwa:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Achtung:
Pass auf, dass du deinen Pflanzen nicht mit zu heißem Wasser etwas Gutes tun willst. Der Schuss geht ganz schnell nach hinten los…

Füllst du deinen Eimer mit Wasser aus dem Schlauch auf, kann es sein, dass sich das Wasser im Schlauch über Tage extrem erhitzt hat. Gleiches passiert, wenn der Eimer den ganzen Tag in der prallen Sonne stehen bleibt.. Zu heiß (genauso wie zu kalt) mögen unsere Gemüsepflanzen gar nicht und wir riskieren, dass die Wurzeln verbrühen…das ist im Ergebnis dann genauso unschön, wie du es dir gerade vorstellt…aiiiii 🙁

Die Vorteile, die ein Genialer Gemüsegarten uns im Zusammenhang mit dem Gießen bringt, sind also vielfältig:

  • ökologisch: sparsamer Wasserverbrauch
  • effizient: punktgenau, wo Wasser nötig ist – an der Wurzel
  • praktisch: zeitsparend
  • leicht: kräftesparend und aufwandsarm

 

Schlauch geht auch – aber vorsichtig

Betreibst du den GG im großen Stil und versorgst mehrere Kästen, wird das Gießen mit einem Becher doch etwas beschwerlich und dauert sicherlich länger als 5 Minuten pro Tag. Vor allem, wenn das Wetter wie im vergangenen Jahr sehr warm und trocken ist, bedeutet der Gartenschlauch eine große Erleichterung. Aber auch hier gilt: vorsichtig und in Maßen! Nachdem du den Temperatur-Check des Wassers im Schlauch gemacht hast, stecke die Spitze des Schlauches in das Substrat und lasse Wasser hineinlaufen. Versetze den Schlauch noch ein paar Mal im Kasten und fertig ist die Laube!

 

Bewässerung mit einer alten Plastikflasche

Sehr bewährt, vor allem für Pflanzkübel im Gewächshaus, hat sich die Methode mit einer ausgedienten, großen Plastikflasche. Schneide den Boden ab und stülpe sie kopfüber – natürlich ohne Deckel – in die Mitte des Kübels. Dann fülle Wasser in die Flasche. Über die kleine Öffnung im Boden wird das Substrat nun langsam bewässert. Nach Bedarf füllst du die Flasche regelmäßig wieder mit Wasser auf.

 

Wüste im GG-Kasten

Du kommst aus dem Urlaub zurück und Dein GG-Kasten gleicht einer Wüste? Gerade im Sommer kann das natürlich passieren, denn das Vermiculit hat irgendwann alle seine Wasserreserven abgegeben. Entferne die vertrockneten Pflanzenreste und mische frischen Kompost unter. Danach gießt du den Kasten großzügig, am besten mehrmals hintereinander, damit sich das Vermiculit mit Wasser vollsaugen kann. Dann ist dein Kasten für die nächste Bepflanzung einsatzbereit!

Wie Du siehst, kommt der Geniale Gemüsegarten ohne großflächige Duschen nach dem Gießkannenprinzip aus. Probiere unsere Bewässerungs-Tipps aus und schon bleibt dein GG-Kasten schön grün!

 

Und das Beste kommt zum Schluss:

Dadurch, dass wir unser Gemüse nur an seiner Wurzel gießen und die übrige Erde relativ trocken bleibt, haben wir auch noch automatisch für eine natürliche Schneckenabwehr in unserem Beetkasten gesorgt. Auf rauen und trockenen Oberflächen schleimt es sich nämlich deutlich schlechter 🙂 Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen – so mag ich es 🙂

 

 

Tja, und so sieht das dann aus, wenn Junggärtner Luc sein eigenes Ding macht:

Gießen aus dem (Joghurt)Becher??? „Ich bin doch nicht blöd!“

Aber keine Sorge, das überstehen die Gemüsepflanzen dann auch…Und der Nachwuchs hat wieder einen Schritt in Richtung Selbstverantwortung unternommen! Auch gut 🙂

Liebe Grüße und einen schönen Sommer wünscht dir deine,

Sig Uta